Brunsbüttel: Am Freitagvormittag den 16.12.2022 gegen 11:00 Uhr alarmierte die Kooperative Regionalleitstelle West die Freiwillige Feuerwehr Brunsbüttel zum Nordostseekanal. Im Bereich des Binnenhafens wurde eine geringe Menge Öl im Gewässer festgestellt und mittels Ölsperren eingedämmt. Diese Maßnahme geschah in enger Abstimmung mit der LKN.SH und wurde durch die Freiwillige Feuerwehr Glückstadt sowie dem THW OV Pinneberg unterstützt. Im laufe des Wochenendes wurden immer wieder vereinzelt Kontrollen durch die LKN.SH und die FF Brunsbüttel durchgeführt. Am Dienstagmorgen (20.12.2022) wurden die Fernpiloten des Kreisfeuerwehrverbandes Dithmarschen angefordert, um mit Drohnen Luftbilder der Verunreinigung für die Bewertung des weiteren Vorgehens zu erstellen. Am Mittwoch (21.12.2022) wurde das Havariekommando angefordert, welches auch die Gesamteinsatzleitung übernommen hat. Aufgrund des Ausmaßes der Verunreinigung von 6 Kilometern ab Schleuse in Richtung Osten wurde der Nordostseekanal ab 7:30 Uhr für den Schiffsverkehr voll gesperrt. Auch die Schleusenkammer ist betroffen und bleibt erstmal geschlossen. Durch das Havariekommando wurden das Mehrzweckschiff Neuwerk sowie das Ölbekämpfungsschiff Knechtsand und Scharhörn angefordert. Im Tagesverlauf wurde eine Leckage an einer Pipeline an der Nördlichen Uferseite als Grund der Verschmutzung festgestellt und verschlossen. Dort waren bereits ca. 12.000 Liter Rohöl ausgetreten. Am Land sind die THW Ortsverbände Burg-Hochdonn, Hamburg-Mitte, Kiel, Lübeck, Meldorf, Pinneberg und Wahlstedt, die Feuerwehr Brunsbüttel, der Löschzug Gefahrgut des Kreises Dithmarschen, die Technische Einsatzleitung des Kreises Dithmarschen, die Werkfeuerwehr der Raffinerie Heide-Hemmingstedt, das DRK Ortsverband Albersdorf und St. Michaelisdonn sowie die Firma Puls unter der Abschnittsleitung durch den Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeres- schutz Schleswig-Holstein im Einsatz.
Die Einsatzleitung hat eine Luftraumsperrung über dem Einsatzort veranlasst, damit die Aufklärung mittels Drohnen und dem Ölaufklärungsflugzeug DO228 des Havariekomandos welches am Marinefliegerstützpunkt Nordholz stationiert ist, nicht behindert wird.
Am Donnerstagabend (22.12.2022) befanden sich rund 30 Schiffe im Zulauf auf eine der Kanalschleusen oder warteten im Kanal auf Weiterfahrt. Mittlerweile wurden auch erste Ölverschmierte Tiere am Ufer festgestellt.
Auch an Weihnachten wurden durch die ca. 150 Einsatzkräfte vor Ort weiter daran gearbeitet, um den Kanal in einen Zustand zu versetzen, der es den Aufsichtsbehörden erlaubt, die Wasserstraße wieder für die Schifffahrt freizugeben. Aufgrund von vorhergesagter Sturmlage in der deutschen Bucht wurde das Mehrzweckschiff Neuwerk vorerst aus dem Einsatz entlassen da es als Notschlepper für eventuelle Havaristen in Bereitstellung gehen sollte. Als Ersatz kam der Ölbekämpfungs-Schubverband aus der Odin und dem Ponton Lüttmoor. Dieser hat bereits am frühen Samstagmorgen seine Arbeit aufgenommen. Die Reinigungsarbeiten auf dem Wasser sind zum größten Teil abgeschlossen. Um die Arbeiten am Ufer nicht zu behindern bleibt der Kanal bis zum 03.01.2023 gesperrt.
Text und Bilder: BiSH-Mediendienst